Hybride Heizsysteme für den Altbau: Kombination aus Gas-Brennwerttechnik und Wärmepumpe
1. Einleitung
Altbauten stellen besondere Herausforderungen für die Heiztechnik dar. Aufgrund hoher Heizlasten und oft unzureichender Wärmedämmung ist eine ausschließliche Beheizung mit einer Wärmepumpe häufig nicht wirtschaftlich oder technisch machbar. Eine effiziente Lösung bietet ein hybrides Heizsystem, das Gas-Brennwerttechnik und eine Wärmepumpe kombiniert.
2. Funktionsweise eines hybriden Heizsystems
Ein hybrides Heizsystem nutzt die Vorteile beider Technologien:
- Gas-Brennwerttechnik sorgt für eine leistungsstarke und zuverlässige Wärmeerzeugung, insbesondere bei niedrigen Außentemperaturen.
- Wärmepumpe arbeitet effizient bei moderaten Temperaturen und deckt einen Großteil des Heizbedarfs mit erneuerbarer Energie.
- Das System wird so gewählt, dass die Wärmepumpe ca. 50% der Heizlast erreicht und somit 80-90% des Jahresheizwärmebedarfs abdeckt.
- Damit ist die Förderfähigkeit gem. KFW Heizungsförderung (KFW 458 und 459) gewährleistet
Die Steuerung des Systems erfolgt bedarfsgerecht: Bei mildem Wetter nutzt das System primär die Wärmepumpe, während an kalten Tagen die Gastherme zusätzliche Wärme liefert.
3. Vorteile eines hybriden Heizsystems
- Höhere Effizienz: Die Wärmepumpe deckt den Grundbedarf, während die Gas-Brennwerttechnik nur in Spitzenzeiten einspringt.
- Flexibilität: Anpassung an verschiedene Witterungsbedingungen.
- Reduzierung von CO₂-Emissionen: Der Anteil erneuerbarer Energien wird erhöht, was den fossilen Brennstoffverbrauch reduziert.
- Optimierung der Betriebskosten: Nutzung der jeweils kostengünstigeren Energiequelle.
- Geringere Netzbelastung: Im Vergleich zu reinen Wärmepumpen weniger Belastung für das Stromnetz bei hohen Heizlasten.
- Kompatibitität: Das System ist mit Heizsystemen mit hohen Vorlauftemperaturen (z.B. bestehende Heizkörper) kompatibel.
4. Nachteile eines hybriden Heizsystems
- Höhere Anschaffungskosten: Die Kombination aus zwei Technologien erfordert eine größere Investition.
- Komplexere Installation und Wartung: Mehrere Komponenten bedeuten einen höheren technischen Aufwand.
- Abhängigkeit von Gas: Trotz des erneuerbaren Anteils bleibt Gas als fossiler Brennstoff Bestandteil des Systems.
5. Fazit
Hybride Heizsysteme bieten eine sinnvolle Lösung für Altbauten, in denen eine reine Wärmepumpenheizung nicht praktikabel ist. Die Kombination aus Gas-Brennwerttechnik und Wärmepumpe ermöglicht eine effiziente und nachhaltige Beheizung mit reduzierten Betriebskosten und Emissionen. Vor der Entscheidung für ein solches System sollten individuelle Gegebenheiten und langfristige Kosten analysiert werden.
Auch Kombinationen mit Pelletheizungen sind möglich.